Anleitung zum Bau eines Hochbeets

Hochbeete haben viele Vorteile: Sie lassen sich rückenschonend bearbeiten, das Gemüse gedeiht dank vieler Nährstoffe und zusätzlicher Bodenwärme optimal und lässt sich leicht vor Schneckenfraß schützen.

Hochbeete liefern schon frühzeitig im Jahr eine reiche Ernte

Der hohe Ertrag beruht vor allem auf den unteren Bodenschichten, die aus Gartenabfällen wie Ästen und Laub bestehen. Die Zersetzungsprozesse im frisch befüllten Hochbeet erzeugen zum einen Wärme und erhöhen die Bodentemperatur um bis zu 5–8° Celsius. Die Pflanzen wachsen schneller und die Anbau-Saison dauert länger. Zum anderen werden bei der Rotte viele Nährstoffe frei, auf zusätzlichen Dünger können Sie daher in der Regel verzichten. Einen zusätzlichen Nährstoffschub bringt das bei der Rotte freigesetzte Kohlendioxidgas, das langsam durch die lockere Erde aufsteigt und genau wie die anderen Nährstoffe fürs Pflanzenwachstum wichtig ist.


FÜR EINIGE PFLANZEN DES GUTEN ZU VIEL

Im ersten Jahr ist die Nährstoffversorgung der Pflanzen sogar so gut, dass Sie nur starkzehrende Sorten anbauen sollten, die kein Nitrat in Blättern und Früchten anreichern. Gut geeignet sind Lauch, Auberginen, Tomaten, Gurken oder Kohl. Ab dem dritten Jahr können Sie auch schwachzehrende Kräuter und Salat pflanzen. Grundsätzlich gedeihen die meisten Gemüsearten gut im Hochbeet, lediglich auf raumgreifende Arten wie Kürbis, Rhabarber oder Zucchini sollten Sie besser verzichten. Reiche Erträge liefern Mischkulturen, zum Beispiel Gurken mit Dill, Karotten mit Zwiebeln oder Bohnen mit Bohnenkraut. Die Kapuzinerkresse bringt bunte Farbtupfer ins Spiel und lässt ihre dekorativen Ranken an den Beetwänden herunterhängen.

EINIGES  ZUM  BAU  EINES  HOCHBEETS

Holz ist das gebräuchlichste Baumaterial für Hochbeete

DIE OPTIMALE BEETGRÖSSE

Die beste Zeit, um ein Hochbeet anzulegen, ist der Herbst oder das zeitige Frühjahr. Legen Sie zunächst die Grundfläche fest. Damit Sie bequem gärtnern können, sollte das Beet 80 bis 120 cm hoch und nicht breiter als 130 cm sein. Die Länge hängt von Ihrer persönlichen Vorliebe, aber auch von der Stabilität des verwendeten Baumaterials ab. Eine Mindestlänge von 200–250 Zentimetern ist zu empfehlen, damit Sie zum Erdaustausch hinein steigen und die Komposterde bequem von innen herausschaufeln können.

Beachten Sie aber, dass längere Seitenwände sich leichter durchbiegen und eventuell mit Pfählen verstärkt werden müssen. Tragen Sie den Boden auf der gesamten Beetfläche rund 25 cm tief ab und schlagen oder graben Sie anschließend auf den Eckpunkten vier Holzpfosten ein.

BAUMATERIAL: FREIE AUSWAHL

Für die Hochbeetwände kommen verschiedene Baumaterialien infrage. Meistens verwendet man starke Holzbohlen, die mit Holzschrauben auf der Außenseite der Eckpfosten befestigt werden. Wenn Sie dünnere Holzbretter nehmen, sollten Sie die Seitenwände auf der Außenseite mit weiteren, senkrecht in den Boden gerammten Holzpfählen stabilisieren. Verwenden Sie möglichst witterungs- und fäulnisbeständiges Holz. Geeignet sind Eiche und Robinie sowie verschiedene Tropenhölzer, die aber auf jeden Fall aus zertifizierter Forstwirtschaft stammen sollten. Preiswertes Fichten- oder Tannenholz eignet sich nur, wenn es kesseldruckimprägniert ist.

Zwei wichtige Details gibt es bei der Konstruktion eines Hochbeets noch zu beachten. Zum einen sollten Sie die Innenwände mit Teichfolie auskleiden, damit sie nicht direkt mit der verrottenden Füllung in Berührung kommen. Das gilt besonders für Hochbeete in Holzbauweise, aber auch bei Steinwänden ist eine Auskleidung wichtig. Sie verhindert, dass Feuchtigkeit durch den Stein sickert und ihn unansehnlich macht. Die zweite wichtige Maßnahme ist ein enger Maschendraht, den man bereits vor dem Aufsetzen der Wände auf der gesamten Grundfläche ausbreitet: Er verhindert das Eindringen von Wühlmäusen.

DIE MISCHUNG MACHT'S

Befüllen Sie das fertige Beet schichtweise, wobei jede Schicht etwa 25–30 cm stark sein sollte. Das Material wird von unten nach oben immer feiner. Die Basis besteht aus groben Ästen und Zweigen. Sie sorgen dafür, dass die Grünabfälle von unten gut durchlüftet werden und sich gleichmäßig zersetzen können. Damit das darauf aufgeschichtete Material nicht durchrieselt, decken Sie den Strauchschnitt am besten mit umgedrehten Grassoden ab. Die nächste Schicht besteht aus halb zersetzten, feineren Pflanzenresten wie gehäckseltem Strauchschnitt, Herbstlaub und zerkleinerten Staudenresten. Tragen Sie zum Abschluss eine Schicht reifen Kompost oder Humuserde auf und füllen Sie damit das Beet bis zum Rand auf.

PFLANZENPFLEGE IM HOCHBEET

Wenn die Pflanzenreste im Hochbeet langsam verrotten, sackt das Erdreich ab. Deshalb muss man vor jedem neuen Bepflanzen bei Bedarf Komposterde nachfüllen.Nach fünf bis sechs Jahren sollten Sie die Beetfüllung komplett austauschen. Das vorhandene organische Material hat sich bis dahin vollständig zersetzt und fast alle Nährstoffe an die Nutzpflanzen abgegeben. Die alte Erde ergibt einen guten Humus und kann zur Bodenverbesserung im Gemüsegarten oder Staudenbeet verwendet werden.

Gießen Sie das Beet im Sommer reichlich und regelmäßig. Durch den lockeren Aufbau trocknet die Erde schneller als im normalen Gemüsebeet. Tipp: Das Beet sollte sich in Reichweite des Gartenschlauchs befinden. Dann fällt das Wässern leicht und Sie müssen keine Gießkannen schleppen.

Auch gegen die Schneckenplage haben sich Hochbeete bewährt. Sie können einfach auf der Oberkante oder auf halber Höhe eine umlaufende, nach unten abgewinkelte Kante aus Stahlblech montieren, dann ist Ihr junges Gemüse vor den gefräßigen Kriechtieren sicher.

Mit Hochbeeten lassen sich auch schöne Ziergärten gestalten

HOCHBEETE IM ZIERGARTEN

Hochbeete sind nicht nur gut geeignet, um die Saison im Gemüsegarten zu verlängern. Sie werden auch immer häufiger in der Gartengestaltung eingesetzt, zum Beispiel, um das Grundstück zu gliedern, einen Sitzplatz einzufassen oder Höhenunterschiede im Garten zu überbrücken. Damit diese Zierbeete auch optischen Ansprüchen gerecht werden, sollte man für die Seitenwände zum Beispiel Naturstein, Klinker oder dekorative Holzbohlen verwenden. Eine spezielle Schichtung wie im Gemüsegarten ist nicht erforderlich, stattdessen füllt man die Hochbeete einfach mit humusreicher Gartenerde auf. Für die Bepflanzung eignen sich klein bleibende Gehölze wie zum Beispiel Fächer-Ahorn, Azaleen oder Glockenhasel sowie fast alle Stauden.